Online-Akademie
zur Kultivierung der "inneren Qualitäten" des daoistischen Kung Fu
1. Schritt: Das emotional-energetische Fundament legen
3. Die Harmonie der 5 Kräfte
Wie schon erwähnt ist die „Lehre der 5 Wandlungen“ für das Konzept des Qi fundamental. Wobei auch hier in Bildern gedacht wird. Man kann die 5 Wandlungs-Lehre nicht in Worten erschöpfend behandeln. Es ist ein Konzept, dass immer wieder neu angewendet werden muss.
Für unsere Weiterarbeit werde ich 5 Wandlungen mit 5 Kräften übersetzen.
Was sind die 5 Kräfte?
Hier möchte ich ein weiteres Bild einführen. Die 4 Phasen des Baumes.
Die Kraft des Drachens entspricht einem Baum im Frühling. Die Säfte steigen, Wachstum, Ausdehnen.
Die Kraft des Phönixs, Baum im Sommer, nach oben wachsen, Photosynthese, sich zum Himmel wenden, Yang-Qi des Himmels aufnehmen, transzendieren.
Die Kraft des Tigers, Baum im Herbst, zusammenziehen, konzentrieren, verdichten.
Die Kraft der Schlange, Baum im Winter, nach unten sinken, sammeln, manifestieren.
Die Kraft der Schildkröte. Jetzt wird es schwierig.
Die Mitte wahren, ein Fundament haben, von dem ausgehend die anderen Kräfte sich entfalten können. Eigentlich müsste man von 4 plus einer Kraft reden, weil die Schildkröte sozusagen eine Sonderstellung hat.
Die „4 Kräfte“ werden auch mit den Himmelsrichtungen assoziiert.
Wasser-Norden, Holz-Osten, Feuer-Süden, Metall-Westen.
In diesem Bild ist Erde die Erde, oder die Windrose an sich. Wenn man kein Bezugssystem hat (Erde) machen die Himmelsrichtungen keinen Sinn. Die Mitte, „von der ausgehen sich die anderen Kräfte entfalten“.
Platt gesagt, kann Qi nur dies tun. Es kann sich ausdehen, es kann sich zusammenziehen, es kann sich materialisieren (zu jing werden), es kann sich transzendieren (zu shen werden). Dafür braucht es ein solides Fundament der Mitte.
Ziel der nachfolgenden Übung ist es, sich mit den 5 Kräften vertraut zu machen und sie sich „harmonisieren“ zu lassen. Wobei Harmonie ein relativer Begriff ist. Wichtig ist auf alle Fälle „Disharmonie“ zu vermeiden.
